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1. Kommentar

Liebe Auszubildende, lieber Auszubildender,
herzlich willkommen!

Die hier nun folgende Lernaufgabe "Ich fühle mich noch etwas wackelig auf den Beinen." baut auf die Inhalte folgender Curricularer Einheiten (CEs) auf:
  • CE 02 "Bewegung und Selbstversorgung" [1]
  • CTE 02B "Menschen in der Selbstversorgung unterstützen" [2]
  • CTE 02.B2 "Pflegerische Grundlagen"  [3]
  • CE 05 "Menschen in kurativen Prozessen unterstützen und Patientensicherheit stärken"  [4]
  • CTE 05.2 "Prä-, intra- und postoperative Pflege" [5]
Sie befasst sich unter anderem mit den ENP Pflegediagnosen [6] "Der Patient hat aufgrund einer endoprothetischen Vesorgung der Hüfte das Risiko einer bewegungsinduzierten Dislokation/ Luxation", "Der Patient ist aufgrund der unsicheren/ungeübten Anwendung von Gehhilfen beim Gehen beeinträchtigt" und "Risiko des beeinträchtigten Herz-/Kreislaufs"
Einzelne Phasen dieser Lernaufgabe durchlaufen Sie mithilfe der VR-Brille, andere in der ILIAS-Lernumgebung, im Skills Lab und ebenso einige in der praktischen Ausbildung auf der Station.
Viel Spaß bei der Bearbeitung der Lernaufgabe!
In der stationären sowie ambulanten Pflege sind Sie täglich mit der ganzheitlichen Versorgung von zu pflegenden Menschen konfrontiert. Teil dieser ganzheitlichen Versorgung ist die Mobilisation und die dazugehörige Einschätzung des individuellen Sturzrisikos sowie die Durchführung der angepassten Sturzprophylaxe. Pflegefachkräfte ermitteln die personen-, medikamenten- und umgebungsbezogenen Sturzprädikatoren, beurteilen diese und leiten die entsprechenden Pflegemaßnahmen ab. Sie passen diese im Verlauf immer wieder der sich verändernden Patient*innensituation an um die Sicherheit des Pflegeempfängers stets zu gewährleisten.
Die Bewegungsfähigkeit zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen und den Pflegeempfänger dabei aktiv und ganz bewusst miteinzubeziehen, ist eine zentrale Aufgabe der Pflege. Damit der Pflegeempfänger sich aktiv an der Mobilisation beteiligen kann, ist es wichtig, ihn z.B. vor der ersten postoperativen Mobilisation (Frühmobilisation) über die Abläufe und einzelnen Handlungsschritte zu informieren, Fragen zu klären, Ängste zu nehmen und Sicherheit zu vermitteln. Um vorhersehbare Schmerzzustände während der Mobilisation zu vermeiden, sollte der Pflegeempfänger rechtzeitig vor der Mobilisation (nach ärztlicher Anordnung) ein Schmerzmittel erhalten. [7]
Die Aufgabe von professionell Pflegenden umfasst die ganzheitliche, am Pflegeprozess ausgerichtete Versorgung von zu pflegenden Personen, die postoperativ nach Eingriffen am Bewegungsapparat (hier Hüft TEP) die Mobilisation wieder neu erlernen müssen und einem erhöhtem Risiko eines Sturzes ausgesetzt sind. Die Lernaufgabe soll Sie beim Erwerb eines professionellen Umgangs mit dieser komplexen Aufgabe unterstützen.
Fallbeispiel Frau Unger (CE 02 und CE 05 [8])
Anamnese
Frau Unger ist 67 Jahre alt und seit zwei Jahren in Rente. Bis zu ihrem Rentenantritt hat Frau Unger halbtags als Verkäuferin in einer Bäckerei gearbeitet. Die Arbeit im Laden und der Umgang mit den Kund*innen hat ihr immer sehr viel Spaß gemacht, aber jetzt freut sie sich, dass sie mehr Zeit für ihren Ehemann, den Garten und ihre zwei Enkelkinder (3 und 6 Jahre) hat. Ihre Enkelkinder wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft und Frau Unger ist regelmäßig an drei Nachmittagen für die Aufsicht der Enkelkinder zuständig, da ihre Schwiegertochter ebenfalls berufstätig ist.

Aktuelle Anamnese
Seit einiger Zeit hat Frau Unger aber immer häufiger Beschwerden in ihrer linken Hüfte. Das Gehen und Treppensteigen fällt ihr immer schwerer und ohne Schmerzmittel kann sie gar nicht mehr laufen und auch nachts im Liegen hat sie häufig Schmerzen. Frau Unger befindet sich schon seit mehreren Jahren in orthopädischer Behandlung und schon vor 3 Jahren hat der Orthopäde eine Coxarthrose in der linken Hüfte diagnostiziert und Frau Unger auf einen möglichen Gelenkersatz in einigen Jahren hingewiesen.
Als sie bei ihrem Orthopäden in der Sprechstunde erscheint, fragt der Orthopäde wie viel Schmerzmittel sie denn täglich zu sich nimmt und Frau Unger gibt wahrheitsgemäß 3- bis 4-mal täglich 400 mg Ibuprofen an.
Zur genaueren Feststellung der Arthrose und einer möglichen OP-Indikation wird Frau Unger zum MRT geschickt und danach soll über eine Operation entschieden werden.
Nach drei Wochen ist Frau Unger wieder bei ihrem Orthopäden, um das Ergebnis der MRT-Untersuchung zu erfahren. Im dem Gespräch erfährt Frau Unger, dass sich eine Operation nicht mehr aufschieben lässt, da die Arthrose sehr weit fortgeschritten ist.
Frau Unger erhält eine Einweisung für die Mühlenkreiskliniken zur elektiven Hüft-TEP.

Aktuelle Situation im Krankenhaus
Sie kommen zum Frühdienst auf die orthopädische Station. Frau Unger hat gestern ihre Hüft-TEP erhalten. Sie sollen Frau Unger gemeinsam mit Ihrer Praxisanleitung bei der Haut- und Körperpflege unterstützen. Ihre Praxisanleitung erklärt Ihnen vor dem Zimmer, dass Patient*innen am ersten postoperativen Tag nach einer Hüft-TEP zum Waschen auf die Bettkante mobilisiert werden.
In der Übergabe erfahren Sie, dass Frau Unger in der Nacht starke Schmerzen hatte. Sie bekam von der Nachtschwester um 3:00 Uhr 7,5 mg Dipidolor subkutan injiziert sowie ein Coldpack auf die Wundnaht gelegt.
Als Sie am Morgen das Zimmer betreten äußert Frau Unger: „Ich fühle mich noch etwas müde und wackelig. Aber die Schmerzen sind erträglicher geworden.“

Medizinische Diagnose
OPS-2021 5-820 Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk
Medikament
DS
Unit
Morgens
Mittags
Abends
Appl.
Novaminsulfon
500
mg
2
2
2
p.o.
Tramadolor
100
mg
1
0
1
p.o.
Diclofenac
50
mg
1
1
1
p.o.
Pantoprazol
40
mg
1
0
1
p.o.
Clexane
0,4
ml
0
0
1
s.c.
Jonosteril
1000
ml
1
0
0
i.v.
Dipidolor b.Bed.
7,5
mg
s.c.
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[1] Fachkommission nach § 53 Pflegeberufegesetz: Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG. o. O. 2020
[2] Schulinternes Curriculum
[3] Schulinternes Curriculum
[4] Fachkommission nach § 53 Pflegeberufegesetz: Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG. o. O. 2020
[5] Schulinternes Curriculum
[6] Wieteck, Pia (2020) ENP-Praxisleitlinien: Pflegediagnosen, Pflegeziele, Pflegemaßnahmen. Georg Thieme Verlag.
[7] Thieme 2020: I Care Pflege, Kapitel 15.4.1 Ziele und Prinzipien der Mobilisation
[8] Fachkommission nach § 53 Pflegeberufegesetz: Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG. o. O. 2020


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