ENVIRON

Entwicklung und Evaluation einer Intervention zur Vermeidung von durch energetische Sanierung ausgelösten Rebound-Effekten

Auftrag

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Förderlinie: Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive

Förderlinie: Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive

Laufzeit

09/2018 – 09/2021

Koordination

Fachhochschule Bielefeld

Hochschule Bielefeld
Fachbereich Sozialwesen
Prof. Dr. Sebastian Bamberg
Interaktion 1
33615 Bielefeld
sebastian.bamberg@fh-bielefeld.de

 Verbundpartner

„ENVIRON“ ist ein Verbundprojekt dieser wissenschaftlichen und kommunalen Partner:

Fachhochschule Bielefeld

Hochschule Bielefeld
Campus Minden
Prof. Dr. Grit Behrens / Prof. Dr. Frank U. Hamelmann
Artilleriestraße 9
32427 Minden
grit.behrens@fh-bielefeld.de

Otto vo Guericke Universität Magdeburg

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Institut für Psychologie
Dr. Anke Blöbaum
G24,
39106 Magdeburg
anke.bloebaum@ovgu.de

Universität Bielefeld

Universität Bielefeld
Technische Fakultät
AG Angewandte Informatik, CITEC
Prof. Dr.-Ing. Franz Kummert
Inspiration 1
33619 Bielefeld
franz@techfak.uni-bielefeld.de

Sennestadt GmbH

Sennestadt GmbH
Bernhard Neugebauer
Lindemann-Platz 3
33689 Bielefeld
www.sennestadt-gmbh.de

Alberts.architekten

Alberts.architekten
Marc Wübbenhorst
Marderweg 21
33689 Bielefeld-Sennestadt
buero@alberts-architekten.de

Vonovia SE

Vonovia SE
Dirk Brunnert
Philippstr. 3
44803 Bochum

 

Kurzbeschreibung

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Untersuchung der Frage, wie effektiv im Kontext energieeffizienter Gebäudesanierung verhaltensorientierte Strategien zur Vermeidung von Rebound Effekten sind. Mit dem Begriff „Rebound“ wird die Tendenz von Haushalten bezeichnet, nach einer energieeffizienten Gebäudesanierung die dadurch potentiell erzielbaren Energiesparpotentiale durch verstärkten Energiemehrverbrauch deutlich zu reduzieren (ca. 10 - 68% des vorher geschätzten Energiesparpotentials). Untersucht wird dieser Rebound Effekt in dem in den 1950/ 60er Jahren erbauten Bielefelder Stadtteil Sennestadt, dessen mehrstöckige Mietshäuser z.Z. schrittweise energieeffizient saniert werden. In einem ersten Untersuchungsschritt werden dazu ein auf der Zusammenfassung aktueller Forschungsliteratur basierendes Erklärungsmodell psychologischer Rebound-Effekte sowie darauf aufbauende Interventionsansätze quantitativ-experimentell getestet. Parallel dazu werden mittels qualitativer und quantitativer Vorstudien heizrelevante Gewohnheiten, Bedürfnisse und Einstellungen der Sennestadt Haushalte vor der Sanierung erfasst. Ziel dieser ersten beiden Schritte ist die Identifikation zentraler psycho-sozialer Treiber von Rebound-Effekten sowie daran ansetzender Vermeidungsstrategien. Ferner soll in dieser Phase ein Sensorsystem entwickelt und implementiert werden, das den Energieverbrauch der Haushalte sowie wichtige Aspekte des Nutzungsverhaltens objektiv erfassen und mittels selbstlernender Computeralgorithmen auswerten kann. Auf den Befunden dieser vorbereitenden Schritte aufbauend startet die interdisziplinäre Interventionsentwicklung (Psychologie und Informatik): Im Rahmen eines tablet-basierten persuasiven Computersystems werden die vorher getesteten psychologischen Interventionstechniken in einen umfassenderen Interventionsansatz integriert. Schnittstelle zwischen der tablet-basierten Anwendung und dem Nutzer soll FLOBI sein, ein von der Uni Bielefeld entwickelter virtueller Agent. Mittels intensiver partizipativer Usability Analysen wird die Anwenderfreundlichkeit des entwickelten Systems getestet. In Zusammenarbeit mit unseren Praxispartnern Sennestadt GmbH, Alberts Architekten und Vonovia werden in der Hauptstudie mittels einer quasi-experimentellen Vorher-Nachher-Vergleichsgruppen-Studie (N = >100 Haushalte) die Effekte der implementierten Intervention auf den tatsächlichen Energieverbrauch der Haushalte nach der energieeffizienten Sanierung quantitativ evaluiert. Projektergebnis soll eine theoriebasierte, empirisch evaluierte, technisch innovative, praktisch getestete und für potentielle Nutzer attraktive Intervention stehen, die von Wohnungsbaugesellschaften routinemäßig im Kontext energieeffizienter Modernisierungsmaßnahmen zur Vermeidung/ Reduktion von Rebound-Effekten eingesetzt werden kann.