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_id: '1349'
abstract:
- lang: ger
text: "1. AUFGABE: Wie können qualitative und standardisierte Methoden in den Phasen
des Forschungsprozesses mit Mixed-Methods-Designs integriert werden? Die Pflegeforschung
steht heute vor der Herausforderung Antworten auf zunehmend komplexere Gegenstände
der pflegerischen Versorgung zu liefern. Exemplarisch ist hier der Zusammenhang
zwischen Merkmalen des Personals (z.B. Skill-and-Grade-Mix in der stationären
Langzeitpflege) und Merkmalen der Bewohner (z.B. Lebensqualität) zu nennen. Forschungsgegenstände
dieses Komplexitätsgrads führen zu Fragestellungen, welche am besten durch eine
Kombination aus qualitativen und standardisierten Forschungsmethoden zu bearbeiten
sind. Zur Umsetzung standardisierter Methoden mangelt es zudem häufig an der theoretischen
Fundierung des Forschungsgegenstands. Deshalb ist zur Überprüfbarkeit der Passung
auf den untersuchten Kontext eine Explorationsphase sinnvoll. Soll eine Integration
qualitativer und standardisierter Methoden nicht nur auf der Ebene der Ergebnisse
im Sinne einer Triangulation erfolgen, so liegt die Herausforderung in der Planung
und Umsetzung komplexerer Mixed-Methods-Designs. Dieser Beitrag greift am Beispiel
des Forschungsprojekts „Multiprofessioneller Personalmix in der stationären Langzeitpflege“
(P.E.R.L.E.) die Möglichkeiten und Herausforderungen eines mehrphasigen Forschungsdesigns
auf, welches Charakteristika sowohl paralleler wie auch sequenzieller Mixed-Methods-Designs
verbindet.\r\n\r\n2. AUFGABE: Wie lassen sich die Konzepte Lebensqualität von
Pflegeheimbewohnern, Beanspruchung des Personals und Skill-and-Grade-Mix explorieren
und aufeinander beziehen? Das Forschungsprojekt „Multiprofessioneller Personalmix
in der stationären Langzeitpflege“ (P.E.R.L.E.) untersucht den Einfluss des Skill-and-Grade-Mix
in der stationären Langzeitpflege auf die Lebensqualität der Bewohner sowie auf
die Beanspruchung des Personals. Der Beitrag stellt das Design des qualitativen
Arms dieser Studie vor. Dieser ist multiperspektivisch angelegt und kombiniert
und integriert mehrere Methoden der Datenerhebung (Dokumentenanalyse, teilnehmende
Feldbeobachtungen mit ethnografischen Interviews, episodische Interviews mit Bewohnern
und problemzentrierte Experteninterviews). Die Interpretation der Daten erfolgt
sowohl inhaltsanalytisch als auch auf Basis der Dokumentarischen Methode. Das
Vorgehen wird im Vortrag anhand von Beispielen erläutert.\r\n\r\n3. AUFGABE: Hegemonieanalyse
– wie ist eine strukturale Analyse von politischen Diskursen möglich? Diskursanalysen
gewinnen in der qualitativen Sozial- und Pflegeforschung an Popularität. Von einer
gereiften und forschungspolitisch gesicherten Methode kann dennoch nicht gesprochen
werden. Ein unklarer Diskursbegriff und widerstreitende Methodologien stehen dem
entgegen. Um das Potential des Ansatzes für pflegewissenschaftliche Forschungsinteressen
zu nutzen, sind bei der Anwendung sowohl theoretische Grundlagen wie abgeleitete
Methoden gut zu begründen. Am Beispiel einer Analyse des aktuellen „Demenz-Diskurses“,
unter Verwendung der Diskurstheorie von Laclau/Mouffe und der darauf aufbauenden
hegemonieanalytischen Methode von Martin Nonhoff, wird dies exemplarisch aufgezeigt.
Dabei wird die musterhafte Verteilung von Begriffen, Gegenständen und Subjektpositionen
im Diskurs dargelegt. Relevant ist dies für die Pflegewissenschaft nicht nur wegen
des spezifischen Erkenntnisgewinns; das vergleichsweise junge Feld der Diskursanalyse
bietet ihr zudem die Möglichkeit, sich durch eigene Themen und methodische Konkretisierungen
zu positionieren.\r\n\r\n4. AUFGABE: Wie kann immanente Kritik mittels qualitativer
Empirie umgesetzt werden? Der Beitrag vertritt die These, dass empirische, qualitativ-rekonstruktive
Verfahren für eine Ideologiekritik, d.h. das Aufdecken unbewusster Wertorientierungen
von zentraler Relevanz sind. Methoden, wie z.B. Fokusgruppen, wurden bereits vom
Institut für Sozialforschung in Frankfurt in Studien der Kritischen Theorie eingesetzt
(Mangold) und durch Bohnsack im Rahmen der Dokumentarischen Methode weiterentwickelt.
Jüngere Diskussionen um eine immanente Kritik (IK) werfen jedoch die Frage auf,
ob und wie die bekannten qualitativen Rekonstruktionsverfahren so zum Einsatz
gebracht werden können, dass sie der immanenten Kritikausübung genügen. Denn anders
als bei einer exmanenten Herangehensweise, ist der Kritikmaßstab erst aus der
Analyse heraus zu entwickeln. Die deskriptive Rekonstruktion von Perspektiven
allein reicht dann nicht aus. Vielmehr bedarf es der Analyse typischer Wertorientierungen,
ihrer Brüche und moralischen Konflikte sowie ihrer kontextuellen Ursachen. Die
Inhalte qualitativer Forschung an der PTHV werden beschrieben."
author:
- first_name: Hermann
full_name: Brandenburg, Hermann
last_name: Brandenburg
- first_name: Christian
full_name: Grebe, Christian
id: '216140'
last_name: Grebe
orcid: 0000-0002-1944-7422
orcid_put_code_url: https://api.orcid.org/v2.0/0000-0002-1944-7422/work/95193305
- first_name: Bianca
full_name: Berger, Bianca
last_name: Berger
- first_name: Manfred
full_name: Schnabel, Manfred
last_name: Schnabel
- first_name: Helen
full_name: Güther, Helen
last_name: Güther
citation:
alphadin: 'Brandenburg, Hermann ;
Grebe, Christian ; Berger,
Bianca ; Schnabel, Manfred
; Güther, Helen: Vallendarer Methodensymposium
II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung. In: , 2016'
ama: 'Brandenburg H, Grebe C, Berger B, Schnabel M, Güther H. Vallendarer Methodensymposium
II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung. In: ; 2016.'
apa: Brandenburg, H., Grebe, C., Berger, B., Schnabel, M., & Güther, H. (2016).
Vallendarer Methodensymposium II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung.
Presented at the Forschungswelten 2016, München.
bibtex: '@inproceedings{Brandenburg_Grebe_Berger_Schnabel_Güther_2016, title={Vallendarer
Methodensymposium II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung}, author={Brandenburg,
Hermann and Grebe, Christian and Berger, Bianca and Schnabel, Manfred and Güther,
Helen}, year={2016} }'
chicago: Brandenburg, Hermann, Christian Grebe, Bianca Berger, Manfred Schnabel,
and Helen Güther. “Vallendarer Methodensymposium II - Qualitative Verfahren in
aktueller Pflegeforschung,” 2016.
ieee: H. Brandenburg, C. Grebe, B. Berger, M. Schnabel, and H. Güther, “Vallendarer
Methodensymposium II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung,” presented
at the Forschungswelten 2016, München, 2016.
mla: Brandenburg, Hermann, et al. Vallendarer Methodensymposium II - Qualitative
Verfahren in aktueller Pflegeforschung. 2016.
short: 'H. Brandenburg, C. Grebe, B. Berger, M. Schnabel, H. Güther, in: 2016.'
conference:
end_date: 2016-03-04
location: München
name: Forschungswelten 2016
start_date: 2016-03-03
date_created: 2021-06-09T00:10:14Z
date_updated: 2021-06-09T00:11:17Z
department:
- _id: 4b342258-bee3-11eb-b75f-c9bf9d645214
language:
- iso: ger
publication_status: published
quality_controlled: '1'
status: public
title: Vallendarer Methodensymposium II - Qualitative Verfahren in aktueller Pflegeforschung
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year: '2016'
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