19.05.2014

Modenschau 2014: Das Casting

Models gesucht für ausgefallende Mode.

Bielefeld (fhb). Kopf hoch, gerade laufen - Ausstrahlung, Größe und die Maße müssen stimmen. Mit riesen Schritten steuern die Studierenden am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld auf die diesjährige Modenschau zu. 22 Absolventinnen und Absolventen arbeiten auf Hochtouren an ihren Abschlussarbeiten, die sie am 26. und 27. Juni im Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker (KuKS) über den Laufsteg schicken werden. Aber ohne Models keine Mode. Um die Kollektionen perfekt präsentieren zu können, haben die Mode-Studierenden am vergangenen Wochenende das erste Model-Casting für ihre Modenschau veranstaltet.

"Bei uns ist jeder willkommen. Hier muss niemand bereits eine Modelkarriere hingelegt haben. Wir suchen ganz normale Jungen und Mädchen", sagt Anna-Lena Grote. Sie ist Studentin im 4. Semester und hat in diesem Jahr mit Marcel Rosenberg die Hauptorganisation übernommen. Nebenbei muss sie auch noch an ihrem eigenen Mode-Entwurf aus einem Seminarprojekt für den Catwalk feilen. Aber am vergangenen Wochenende ging es erst mal nur um die Models.

Für knapp 190 Outfits müssen die passenden Personen gefunden werden - genauer gesagt für 75 Männer- und 110 Frauenoutfits. "Im Idealfall haben wir um die 80 Models. Dann kann jeder zwei Outfits zeigen, und für die Models wird es nicht so stressig beim Umziehen", sagt Grote.

Die vielen Outfits stammen von fünf Master- und 16 Bachelorstudierenden, die auf der Modenschau ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Eine davon ist Ursula Moos. Sie entwirft und schneidert für ihren Bachelor-Abschluss und hat ihre Kollektion "Im Vorübergehen" genannt. "Wenn man reist, ist man oft auf der Suche nach sich selbst und meistens nimmt man viel zu viele Sachen mit. Meine Idee ist es, dass man seine Kleidung auf der Reise findet, wie man zu sich selber findet. Das versuche ich mit drapierter Kleidung auszudrücken, die in sich verläuft", erklärt sie ihre Outfits. Irgendwie spiegel ihre Kollektion auch ein bisschen ihre eigenen Situation wider. "Es geht um Umbruch und wohin man geht…so wie bei mir selbst. Ich weiß ja auch noch nicht, wohin es für mich nach dem Bachelor geht", sagt Moos. Am liebsten möchte sie aber noch am Fachbereich bleiben und den Master hinterher machen.

Bis das soweit ist, müssen noch ein paar Models gecastet werden. Die potentiellen Bewerberinnen und Bewerber werden in weiße Oberteile und schwarze Röcke oder Hosen gesteckt, werden von Kopf bis Fuß vermessen und müssen für Fotos und einen Testlauf herhalten. "Beim Laufen achten wir auf ganz normale Dinge: ob sie gerade und gleichmäßig gehen, ob die Mädchen auf den hohen Schuhen laufen können und was die Models generell für eine Ausstrahlung haben", sagt Organisatorin Grote. Keine 1,80 groß zu sein, sei kein automatisches Ausschlusskriterium. Wer für den Laufsteg vielleicht zu klein, dafür aber sonst einen guten Auftritt hinlegt, habe gute Chancen, in die Modelkartei der FH aufgenommen zu werden. "Wir brauchen ständig Models für Fotoshootings, da greifen wir immer gerne auf die Kartei zurück", sagt Anna-Lena Grote. Deshalb sei auch zum zweiten Casting am 31. Mai und 1. Juni jeder willkommen, der sich als Model ausprobieren möchte. Mitzubringen ist nur das gute Aussehen.

Wie die Models dann in den Outfits der Studierenden aussehen, kann Ende Juni im KuKS bewundert werden. In den vergangenen Jahren hat die Modenschau im Bielefelder Ringlokschuppen oder im Lenkwerk stattgefunden. "Die neue Location im KuKS ist kleiner, bietet uns aber trotzdem sehr viele Möglichkeiten. Allein von der Gestaltung der Hintergrundkulisse", sagt Grote. Der Vorverkauf hat bereits begonnen und laufe gut an. Die Besucher können zwischen vier Shows wählen. Jeweils um 18.30 Uhr und 21 Uhr findet am Donnerstag und Freitag eine Show statt. "Wir wissen, dass sich unsere Modenschau und das WM-Spiel 'Deutschland : USA' in Brasilien ins Gehege kommen, aber wir hoffen, dass ganz viele Besucher auf ein Vorrundenspiel verzichten können und zu uns kommen", lacht Grote.

Karten für die Modenschau gibt es an den Vorverkaufsstellen der Tageszeitungen Neue Westfälische und Westfalenblatt sowie bei der Tourist Information Bielefeld. Die Karten kosten regulär 15 Euro und ermäßigt 13 Euro.
In der letzten Modenschau am 27. Juni um 21 Uhr wird zudem der Bielefelder Modepreis für Jungdesigner vergeben. Eine fünfköpfige Jury aus Mode-Experten aus Bielefeld und der Region entscheiden, welche Abschluss- und Seminararbeit als Sieger mit einem Geldpreis ausgezeichnet werden. Die Jury: Heidi Hagen-Pekdemir (NW), Anette Goertz (Modedesignerin), Ingo Nahrwold (Stylist), Claudia Bothe (Designerin) und Heiner Meyer (Künstler).