12.07.2010

Social Dogma - filmische Portraits aus einer medialen Patenschaft

Ausstellung vom 14. Juli bis zum 26. August in der Studiengalerie der Kunsthalle Bielefeld.

Studierende der FH Bielefeld haben unter der Leitung von Professor Thomas Henke in dem Projekt Social Dogma filmische Portraits im Rahmen einer medialen Patenschaft hergestellt. Die Ergebnisse sind ab dem 14. Juli bis zum 26. August in der Studiengalerie der Kunsthalle Bielefeld zu sehen. Die Eröffnung mit Sommerfest findet im Skulpturenpark der Kunsthalle Bielefeld am Mittwoch, dem 14.07.2010 um 20:00 Uhr statt.

Die Ausstellung zum Projekt zeigt filmische Porträts von Personen, die sich in besonderen Lebenssituationen befinden. Die Porträts spiegeln auf unterschiedliche Weise die vielschichtigen Lebensbedingungen verschiedener Minderheiten in unserer Gesellschaft wider. Für das Projekt sind elf so genannte mediale Partnerschaften zwischen Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen und Personen entstanden, die bereit waren, sich in das Medium Film zu übertragen.

Die Studierenden haben ihre jeweiligen Partner bei der Herstellung der Filmporträts über einen längeren Zeitraum begleitet. Sie haben ihre Partner dazu angeleitet, sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld zu filmen und ihre Gedanken und Gefühle zu dokumentieren. Auf der Basis gewachsener Beziehungen sind so intensive (Selbst)-Porträts entstanden, die ein Gefühl besonderer Nähe zu den Porträtierten vermitteln. Social Dogma erfasst neben dem sozialen Topos auch ein ästhetisches Dogma, das alternative Möglichkeiten in der Produktion von Bildern von Menschen abseits stereotyper Wege der Massenmedien zu ergründen sucht. Im Mittelpunkt steht dabei der experimentelle Umgang mit dem Medium: Mittels unterschiedlicher filmischer Strategien untersuchen die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer vielschichtige Herstellungsweisen. Die bewusst subjektive Anwendung des Mediums offenbart eine individuelle, unverwechselbare filmische Sprache. So spiegeln die Porträts die komplexe Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Realitätsebenen und Realitätsniveaus. Ausgelöst durch das partnerschaftliche Handeln und die im Medium dokumentierte Interaktion wird das Spannungsfeld zwischen filmischer Realität und unmittelbarem Erleben des Gegenübers spürbar.

Nach dem Großprojekt Liquid Identities (2003 - 2009) hat Medienkünstler Thomas Henke zusammen mit seinen Studentinnen und Studenten eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem Format des Videoporträts vorgelegt.

Zu Social Dogma erscheint eine umfangreiche Publikation im Kehrer-Verlag Heidelberg. Weitere Informationen www.socialdogma.de