InnovationFestival 2025: Austausch, Technik und neue Perspektiven am Campus Bielefeld
Das Institut für Technische Energie-Systeme (ITES) informierte u.a. zu Intelligenten Systemen für nachhaltige Energie. Ein Workshop führte die Teilnehmenden auf die HSBI-eigene PV-Anlage auf dem Dach der Hochschule.
Foto: Ralph Pache
Prof. Dr. phil. Jan Schilling erläuterte in seinem Workshop praxisnah, wie Personalgewinnung, Führung und Organisationsentwicklung verbessert werden können.
Foto: Ralf Pache
Das Team von HSBI Transfer, die zentralen Anlaufstelle für alle Fragen rund um Ideen-, Wissens- und Technologietransfer an der Hochschule Bielefeld, informierte während des gesamten Festivals zu Projekten Kooperationsmöglichkeiten.
Foto: Ralph Pache
Das Hebammenstudium der HSBI gewährte einen Einblick in die moderne Ausbildung rund um Schwangerschaft und Geburt und zeigte, wie traditionelles Wissen und neueste Technologien sinnvoll zusammenfinden.
Foto: Ralph Pache
Das InnovationFestival wird von der Bielefeld Research + Innovation Campus GmbH (BRIC) organisiert. Die Initiative fördert über das Projekt Win4OWL den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Region.
Foto: Ralph Pache
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Beim ersten InnovationFestival am gemeinsamen Campus der Hochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld wurde sichtbar, wie eng Forschung und Wirtschaft zusammenarbeiten, um Zukunftsthemen voranzutreiben. Über 600 Teilnehmende aus Wissenschaft und Wirtschaft aus OWL kamen zusammen, um neueste Technologien praxisnah zu erleben und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Expert:innen von der HSBI waren mit über 20 Angeboten beteiligt. Im Skills Lab des Fachbereichs Gesundheit der HSBI erlebten die Teilnehmenden mit einem Alterssimulationsanzug, welche Hürden der Alltag bietet, wenn der Körper gebrechlich wird.
Wie kann Deutschland wieder mehr Innovationskraft entfalten? Diese Frage wird viel diskutiert – zuletzt hat die Bundesregierung deshalb ihre neue „Hightech-Strategie“ vorgestellt. Ostwestfalen-Lippe setzte unterdessen ein eigenes Zeichen: Beim ersten InnovationFestival 2025 am gemeinsamen Campus der Hochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld wurde sichtbar, wie eng Forschung und Wirtschaft zusammenarbeiten, um Zukunftsthemen voranzutreiben. Rund 600 Teilnehmende besuchten das Festival am 17. und 18. September, tauschten sich aus und diskutierten, wie Innovationen aus der Forschung am besten in die Praxis gelangen können.
Wer beim Festival unterwegs war, merkte schnell: Innovation entdeckt man nicht im Vorbeigehen, sie will erkundet werden. Über den gesamten Campus der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld (HSBI) verteilt, luden rund 70 Beiträge dazu ein, Räume zu betreten, Neues auszuprobieren und den eigenen Horizont zu erweitern. Wer die Angebote nutzte, erhielt Einblicke in spannende Vorträge und frische Impulse. Die HSBI war mit über 20 Programmpunkten beteiligt, darunter zum Einsatz von Augmented Reality im Hebammenstudium, der medizinischen Versorgung der Zukunft, Organisationsentwicklung, KI-Strategien für Zukunftslogistik und Workshops und Vorträgen von den Expert:innen vom Institut für Technische Energie-Systeme und InCams@BI.
Beim Expert Panel "What if Waste Becomes Wealth" von dn Expert:innen von InCams@BI wurden gemeinsam Ideen erarbeitet, wie aus linearen Wertschöpfungen der Gegenwart, echte zirkuläre Kreisläufe der Zukunft werden könnten. Foto: Ralph Pache
Vorträge und Workshops zu Zukunftsthemen von Führung bis KI
„Das InnovationFestival zeigt eindrucksvoll, wie Forschung und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten können.“
Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, HSBI-Vizepräsidentin für Transfer und gesellschaftliche Wirkung
Dazu gehörte am ersten Tag auch der Workshop von Prof. Dr. phil. Jan Schilling vom Fachbereich Wirtschaft der HSBI. Die Teilnehmenden erlebten praxisnah, wie Personalgewinnung, Führung und Organisationsentwicklung verbessert werden können. Eine Teilnehmerin erklärte im Anschluss: „Obwohl ich zu Personal- und Organisationsentwicklung schon wirklich viel kenne, war das auf sehr hohem Niveau, wissenschaftlich tief und dabei extrem praxisnah. Alle im Raum von Geschäftsführung bis Trainee waren sich einig: Davon kann ich was mitnehmen!“
Parallel dazu verdeutlichte Prof. Jürgen Sauser in seinem Workshop „Digitale Transformation: Die Fabrik der Zukunft“, wie Unternehmen KI-Strategien erfolgreich umsetzen können. Die Teilnehmenden konnten die „Fabrik von 2030“ in der Projekthalle der Hochschule Bielefeld kennenlernen, in der Intelligente Assistenzsysteme Prozesse in Echtzeit analysieren und optimieren. Sauser betonte: „Diese Technologien sind kein Science-Fiction, sondern jetzt verfügbar. Der Unterschied zur erfolgreichen Umsetzung liegt in der strukturierten Herangehensweise und dem Mut, bestehende Prozesse zu hinterfragen. KI und digitale Transformation sind keine ‚Nice-to-have‘-Projekte mehr. Sie sind überlebenswichtig für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen.“
Transfer mit Geschmack: Wie ungewöhnliche Kreationen neue Ideen beflügeln
Prof. Jürgen Sauser zeigte in seinem Workshop „Digitale
Transformation: Die Fabrik der Zukunft“, wie Unternehmen KI-Strategien erfolgreich
umsetzen können. In er Experimentierhalle der HSBI können Intelligente Assistenzsysteme Prozesse
in Echtzeit analysieren und optimieren.
Zwischen Workshops und Vorträgen zog es die Gäste immer wieder zur zentralen Ausstellungsfläche, einem Ort der Begegnung und des Austausches. Knapp 20 Aussteller:innen präsentierten hier ihre Angebote, darunter auch die Transfereinrichtungen beider Hochschulen. Besonders ins Auge stach am Transferstand die Eisstation: Wer wollte, konnte sich ungewöhnliche Kreationen wie Mango-Kokos-Zimt oder Pizza-Eis aus Frischkäse, Tomate und Basilikum zusammenstellen. Mut und Kreativität führten zu überraschenden und leckeren Ergebnissen - egal ob beim Eis oder der Erkenntnis, wie vielfältig die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen sind.
Technik und Medizin zum Anfassen: Augmented-Reality im Hebammenstudium der HSBI
Bei den Angeboten des Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft erlebten die Teilnehmenden u.a. mit Augmented-Reality-Trainings, wie angehende Hebammen auf ihre anspruchsvolle Aufgabe
vorbereitet werden.
Am zweiten Tag richtete sich der Blick auf Gesundheit, Pflege und Medizin. Kleine Labore, die sonst nicht zugänglich sind, öffneten ihre Türen und gewährten spannende Einblicke hinter die Kulissen. So konnten die Teilnehmenden die Biobank OWL der Universität Bielefeld besuchen, in der Blut- und Gewebeproben gesammelt, gelagert und für die Forschung aufbereitet werden. Die Forschenden erklärten anschaulich, wie aus diesen Proben wichtige Erkenntnisse über Krankheiten gewonnen werden können und die Entwicklung neuer Therapien, wie auch die personalisierte Medizin vorantreiben.
Darüber hinaus gewährte das Hebammenstudium der Hochschule Bielefeld einen besonderen Einblick in die moderne Ausbildung rund um Schwangerschaft und Geburt. In Augmented-Reality-Trainings konnten die BesucherInnen hautnah erleben, wie praxisnah und innovativ angehende Hebammen auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet werden – ein seltener Blick hinter die Kulissen, der zeigte, wie traditionelles Wissen und neueste Technologien sinnvoll zusammenfinden.
Zum Abschluss des Tages öffnete der Showroom „Interaktive Assistenz in Medizin und Pflege“ der Universität Bielefeld seine Türen und lud dazu ein, moderne Unterstützungssysteme selbst auszuprobieren. Besonders Paro, die kleine Therapie-Robbe, zog die Aufmerksamkeit auf sich. Eine Teilnehmende berichtete: „Man kann sich gut vorstellen, wie Menschen mit Demenz auf Paro reagieren. Die Bewegungen und Geräusche machen neugierig und selbst als Erwachsene macht es Spaß, mit der Robbe zu interagieren.“ Neben Paro präsentierte der Showroom auch Exponate aus den Bereichen Prävention, Alltagsassistenz sowie Rehabilitation und Therapie. Sein zentrales Ziel: Hemmschwellen abbauen und die Vielfalt technischer Hilfen erlebbar machen.
Wie das InnovationFestival wirkt: Stimmen aus Forschung und Praxis
Bei der Abschlussveranstaltung zog Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, HSBI-Vizepräsidentin für
Transfer und gesellschaftliche Wirkung, ein positives Fazit:
„Das InnovationFestival zeigt eindrucksvoll, wie Forschung und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten können.“
Bei der Abschlussveranstaltung zog Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Transfer und gesellschaftliche Wirkung der Hochschule Bielefeld, ein positives Fazit: „Das InnovationFestival zeigt eindrucksvoll, wie Forschung und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten können.“ Prof. Dario Anselmetti, Prorektor für Studium und Lehre der Universität Bielefeld, betonte ergänzend: „Wir wollen unsere Forschung noch sichtbarer machen und zeigen, wie gut sich innovative wissenschaftliche Ergebnisse mit den Bedarfen der Wirtschaft verbinden lassen.“
Ein Teilnehmender zog nach zwei intensiven Tagen sein Fazit: „Mein Eindruck vom Festival: Das Momentum ist da. Viele wollen Veränderung. Jetzt geht es darum, den Mut zu haben, Dinge anders zu machen und Innovationen so zu gestalten, dass sie echten Nutzen stiften. Ich bin inspiriert zurückgekommen und freue mich auf die nächsten Schritte. Viele Dank für diese gelungene Veranstaltung!“
Blick nach vorn: Das InnovationFestival 2026
Auf Grundlage der Erfahrungen aus 2025 ist das InnovationFestival 2026 bereits in Planung. Ziel ist es erneut, Forschende und UnternehmensvertreterInnen zu vernetzen, den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern und die Rolle der Region Bielefeld als Standort für Wissens- und Technologietransfer weiter zu stärken.
Weitere Informationen
Das InnovationFestival wird von der Bielefeld Research + Innovation Campus GmbH (BRIC) organisiert. Die Initiative fördert über das Projekt Win4OWL den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Region. Gesellschafter der BRIC GmbH sind die Stadt Bielefeld, die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, die Hochschule Bielefeld und die Universität Bielefeld. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Unternehmen und anderen Akteuren zu stärken und Innovationen praxisnah umzusetzen.