Honorarprofessur für Marcus Wildelau vom Fachbereich Gestaltung
Für den Workshop Transcendentia im Mai 2023 entstanden unter Wildelaus Leitung Videos der Performances.
Foto: Marcus Wildelau
Der Filmemacher, Regisseur, Audioproduzent und Fotograf lehrt seit 2019 am Fachbereich Gestaltung in der Studienrichtung Digital Media and Experiment. Seitdem wirkte er als u.a als Kurator an Ausstellungen und Projekten des Fachbereichs mit. Marcus Wildelau lehrt am Fachbereich Gestaltung für die Studienrichtung Digital Media and Experiment (DMX) mit dem Schwerpunkt Filmproduktion, Audioproduktion, Storytelling.
Bielefeld (hsbi). Seit 2019 hat Marcus Wildelau einen Lehrauftrag am Fachbereich Gestaltung für die Studienrichtung Digital Media and Experiment (DMX) mit dem Schwerpunkt Filmproduktion, Audioproduktion, Storytelling. Jetzt wurde er durch Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk zum Honorarprofessor ernannt. Mit seinen Seminaren und als Kurator wirkte er in den vergangenen Jahren an Ausstellungen und Projekten des Fachbereichs mit. Während der Corona-Pandemie richtete Wildelau zudem das Live-Streaming Format X-LIVE für Studierende der Fachrichtung DMX ein.
„Eine meiner Hauptaufgaben sehe ich in der Vermittlung von Fähigkeiten, durch sensiblen Einsatz von Technik zu ästhetischen Formen der Erzählung zu gelangen“, so Wildelau über seine Lehre. „Ich bilde Studierende aus, um sie zu Bildautor:innen zu machen. Sie sollten erkennen, dass hinter Bildentscheidungen oft komplexe Erwägungen stehen, die durch Interesse an Kunstgeschichte, Gesellschaft, Psychologie und Erkenntnisphilosophie ermöglicht werden. Blicke in Malerei, Musik und Bildtheorie sind darüber hinaus für Filmschaffende genauso wichtig wie das Studium von Werken aus Film- und digitaler Medienkunst.”
Bilder aus dem Seminar „Hands up! Irgendwas mit Puppen” unter der Leitung von Marcus Wildelau (Foto Mitte). Die Studierenden haben Puppen selbst gebaut, gespielt und mit diesen Filmbeiträge für eine Magazinsendung erstellt.
Interdisziplinäre Ausstellungen am Fachbereich
„Eine meiner Hauptaufgaben sehe ich in der Vermittlung von Fähigkeiten, durch sensiblen Einsatz von Technik zu ästhetischen Formen der Erzählung zu gelangen.“
Marcus Wildelau
Dieser interdisziplinäre Blick auf seine Arbeiten wird in den Projekten und Ausstellungen deutlich, an denen er am Fachbereich Gestaltung bereits mitgewirkte. Eine Auswahl: Für das Forschungsprojekt „Von Buxtehude bis Bergamo – Fotografien von Friedrich Huelsmann aus den 1930er Jahren“ unter der Leitung von Prof. Dr. Anna Zika bearbeitete er Schwarzweiß-Negative und unterstützte bei der Kuration der Ausstellung im Museum Huelsmann. Für den Workshop Transcendentia im Mai 2023 unter der Mitwirkung von Prof. Philipp Rupp, Professor für Kollektionsgestaltung und Modedesign, und dem Zentrum für zeitgenössischen Tanz Köln entstanden unter Wildelaus Leitung die Videos der Performances. 2024 rief er gemeinsam mit Studierenden das Filmfestival „DMX for REEL“ (2024) mit Kurzfilmen, Animationen und Videos aus dem Fachbereich Gestaltung in Kooperation mit Salzerfilm im Lichtwerk Kino im Ravensberger Park in Bielefeld ins Leben. Die aktuell im HSBI-Satellit in der Wissenswerkstadt laufende Ausstellung, „Post Digital Work“ kuratierte Wildelau gemeinsam mit Prof. Claudia Rohrmoser, Professorin für Motion Design. Sein Seminar steuerte zudem Fotofilme für die Ausstellung bei.
(v.l). HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk mit Marcus Wildelau und Prof. Dr. Anna Zika, bei der Urkundenübergabe.
Wildelau studierte Kulturpädagogik,Schwerpunkt Bildende Kunst, mit den Nebenfächern Psychologie und Medien an der Universität Hildesheim. Von 1995 bis 2001 absolvierte er das Diplomstudium Foto/Filmgestaltung an der damaligen Fachhochschule Bielefeld. Von 2007 bis 2010 folgte der Masterstudiengang Gestaltung an der FH Bielefeld. Seine Abschlussarbeit „Wer war Nullzwo?“ ist eine Dokufiction über eine fiktive Popband, die selbst nicht abgebildet wird. Die Masterthesis behandelte die Ästhetik des verborgenen Bildes. Im Jahre 2017 publizierte er u.a. in der Zeitschrift mare die Fotoreihe „Ostsee – verborgene Fracht”, die den im Meer versenkten, unsichtbaren Giftmüll thematisiert, indem lediglich die angrenzenden malerischen Küsten gezeigt werden. Im Jahre 2018 erhielt er eine Förderung der Regionalen Kulturpolitik des Landes NRW und realisierte den virtuellen Rundgang „Teuto360”, der kulturhistorisch und psychologisch die Erfindung des Teutoburger Waldes als romantischen Topos und Sehnsuchtsort untersucht. Als Freelancer arbeitete Marcus Wildelau als Filmemacher, Kameramann, Cutter, Fotograf und Audioproduzent, u.a. für den WDR und diverse Videoproduktionsgesellschaften. Für seine Filme wurde Wildelau mit Preisen ausgezeichnet, darunter beim Worldmediafestival, den Deutschen Wirtschaftsfilmtagen, dem ITVA Filmfestival, dem Filmfest Dresden oder dem Filmwettbewerb Bielefeld. (she)