29.09.2016

Embedded Engineering Gespräche in der dritten Runde

Erneut begrüßte Prof. Dr. Dr. Matthias König vom Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld jetzt rund 20 Teilnehmer und Unternehmensvertreter, um sich zum Thema Embedded Engineering auszutauschen.

Erneut begrüßte Prof. Dr. Dr. Matthias König vom Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld jetzt rund 20 Teilnehmer und Unternehmensvertreter, um sich zum Thema Embedded Engineering auszutauschen. Die Reihe wurde 2015 ins Leben gerufen, um den Schlagworten Internet of Things oder auch Industrie 4.0 auf den Grund zu gehen. Wesentlicher Treiber, davon gehen die Veranstalter, der Campus Minden, die Willert Software Tools und die Innovationsgesellschaft für Hochschule und Wirtschaft mbH aus, ist das Softwareengineering.

Dr. Sebastian Meyer von BRANDI Rechtsanwälte aus Bielefeld skizzierte die Fragestellung, ob bei Erwerb eines technischen Geräts mit Software auch automatisch die zugehörige Software lizenziert wird und wer bei Fehlfunktionen haftet. Komplexe Software sei nahezu nie fehlerfrei, aber Fehler müssten unverzüglich nach Mitteilung behoben werden, weil sonst im Rahmen der Gewährleistung Haftungsansprüche drohen, so Meyer. Gewährleistungsansprüche seien aber im Gegensatz zur Garantiehaftung grundsätzlich verschuldensabhängig. Liegt ein Mangel vor, könnten Ansprüche daraus sein: Mangelbeseitigung, Rückerstattung und auch Aufwandserstattung beim Kunden. Gerade Instruktionsfehler, das heißt die Fehlbedienung beim Nutzer, seien immer wieder Auslöser von Streitigkeiten.

Dr. Jan Stehr von der omp computer GmbH aus Paderborn referierte über die Fallstricke bei der Softwareentwicklung am Beispiel kritischer eingebetteter Systeme. Er beschäftigte sich mit der Frage, wodurch Risiken eigentlich entstehen. So sind unter anderem sowohl unsaubere Integrationsprozesse unterschiedlicher Software als auch organisatorische Defizite, wie zum Beispiel mangelnde Qualifikation der Mitarbeiter oder Personalausfälle, Gründe für defekte Software. Fehlerhafte zugekaufte Komponenten sind ebenfalls Einfallstore für Risiken. Sein Fazit: Die Komplexität heute überfordert die meisten Entwicklungsteams.
Risikomanagement mittels eines systematischen Umgangs mit Risiken und auch das Einhalten von Qualitätsmanagementstandards und Zertifizierungen können hier helfen. Ausführliche Testphasen, diese aber mit standardisierten Werkzeugen und systematisch durchgeführt, sind ebenfalls probate Mittel, Risiken zu minimieren.

Die Gesprächsreihe wird im Frühjahr 2017 fortgesetzt. Interessierte können sich unter anmeldung@innovationsgesellschaft.com vormerken lassen.

2016-09-23-Embedded Engineering Gespräche

Foto, v.l.n.r.:  Prof. Dr. Dr. Matthias König, Dr. Sebastian Meyer, Dr. Jan Stehr, Andreas Willert, Stefan Tegeler