01.07.2014

Guter Unterricht – empirische Befunde und didaktische Ratschläge

Am 05.06.2014 referierte Prof. Dr. em. Hilbert Meyer zum Thema "Guter Unterricht - empirische Befunde und didaktische Ratschläge" vor einem sehr interessierten Auditorium. Ca. 110 Personen - Studierende, Lehrende und Vertreter aus einzelnen kooperierenden Gesundheitsschulen - waren der Einladung gefolgt.

Am 05.06.2014 referierte Prof. Dr. em. Hilbert Meyer zum Thema "Guter Unterricht - empirische Befunde und didaktische Ratschläge" vor einem sehr interessierten Auditorium. Ca. 110 Personen - Studierende, Lehrende und Vertreter aus einzelnen kooperierenden Gesundheitsschulen - waren der Einladung gefolgt.
Hilbert Meyer, der von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009 an der Universität Oldenburg im Bereich Schulpädagogik lehrte und forschte, zählt mit seinen Schriften und Vorträgen sowie Forschungsaktivitäten auf den Gebieten Allgemeine Didaktik, Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Praxisforschung zu den renommiertesten Pädagogen in Deutschland. Seine Bücher erhalten nicht nur im deutschsprachigen Raum eine sehr beachtliche Resonanz, sondern wurden auch in sieben weitere Sprachen übersetzt. Auch nach seiner Emeritierung ist Hilbert Meyer national und international "didaktisch unterwegs".
In seinem Vortrag ging Hilbert Meyer zunächst auf die Bedeutung, Hintergründe und Begrenztheit subjektiver Theorien für unterrichtliches Handeln ein. Dabei wurde das Plenum in aktivierender Form mittels der sog. Methode "Sprechmühle" eingebunden. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, über ihre eigenen subjektiven Vorstellungen zum Unterricht mit anderen Teilnehmern in den Austausch zu kommen. Faszinierend war die didaktische Authentizität von Hilbert Meyer, die er von Beginn des Vortrags an zeigte. Er lebt das, was er selbst lehrt und wozu er forscht.
Hierauf folgten bildungstheoretische Diskurse und historische Bezüge hinsichtlich der Frage nach dem guten Unterricht. Die Ausführungen beinhalteten auch seine ganz eigene Arbeitsdefinition für guten Unterricht, die er sehr lebendig und anschaulich vermittelte. Zugleich gab er Einblicke in andere Kulturen unterrichtlichen Denkens und Handelns. Hierauf folgte die Auseinandersetzung mit dem sog. Zehner-Katalog nach Meyer, d.h. mit den von ihn aufgestellten 10 Merkmalen guten Unterrichts. Er rekurriert dabei auf vorliegende empirische Ergebnisse der Unterrichtsforschung. Ebenso erfolgte ein Exkurs zu der bekannten Hattie-Studie "Visible Learning".
Nach ca. zweistündigem Vortrag beendete Hilbert Meyer seine Ausführungen mit persönlichen Worten und der Aufforderung, immer am eigenen Unterricht zu arbeiten, die eigene, ganz persönliche Note zu finden, ohne dabei die professionelle Wissensbasis für erfolgreiches Lehrerhandeln zu vergessen. Gerade das sei eine wesentliche Grundlage für Professionalität. Die Hochschule habe genau diese Wissensbasis zu legen, aber möglichst mit realen Bezügen und unter Beachtung der Entwicklung der eigenen Professionalität der Studierenden. Das sei die Herausforderung, vor der Hochschulen stünden, so Meyer.
Die Resonanz auf den didaktisch, authentisch gestalteten Vortrag war überwältigend. Eine Fortsetzung mit Hilbert Meyer ist für das kommende Jahr geplant, voraussichtlich in Form zweier Workshops zum Thema "Guter Unterricht - gutes Lehrerhandeln".

 Vortrag von Hilbert Meyer